
Pflanzenbau geht vor Pflanzenschutz. Das ist die wohl wichtigste Regel im Ackerbau. Jedoch kann man nicht immer mit Fruchtfolge, Bodenbearbeitung und Sortenwahl den Einsatz von Pflanzenschutzmittel verhindern. Jede Kultur wird von Krankheiten und Schädlingen im Feld heimgesucht - eine Behandlung ist trotz Befall aber nicht immer vonnöten.
Im integrierten Anbau gibt es mehrere Hilfsmittel, die es dem Landwirt erlauben, eine Maßnahme abzuwägen. Im Raps werden im Frühjahr Gelbschalen aufgestellt, um die Vielzahl von Rapsschädlingen einzufangen, die aus ihrem Winterquartier in Wäldern und Hecken erwachen. Diese "Falle" dient dazu, das Schadaufkommen schlagbezogen einzuschätzen.
Werden zum Beispiel innerhalb von drei Tagen 15 Gefleckte Kohltriebrüssler in der Schale ausgezählt, kann eine Insektizidbehandlung erwogen werden. Sind es weniger, ist von keinem wirtschaftlichen Schaden auszugehen.
Im Falle einer Insektizidapplikation wird auf den Bienenschutz besonders Wert gelegt. Selbst mit bienenungefährlichen Mitteln (B4) wird nur nach Ende des täglichen Bienenflugs behandelt.
In den letzten zwei Jahren wurde in unserem Betrieb auf eine Insektizidbehandlung im Raps komplett verzichtet. Die vergangenen Winter waren eher mild, wodurch die Mortalität der Schädlinge verhältnismäßig hoch gewesen ist.
Prognosemodelle helfen den Schädlingszuflug abzuschätzen
Mit Hilfe von Wetterdaten kann der Zuflug von Schädlingen regional abgeschätzt werden. (Quelle: proplant/ rapool.de)