Nach der Ernte ist vor der Ernte.

Traditionell beginnt die erste Bodenbearbeitung mit dem Stoppelsturz. Dieser dient dazu, das verbleibende Stroh einzuarbeiten und für eine gewisse Rotte zu sorgen.

Der Mähdrescher arbeitet nie ganz verlustfrei. Ein Teil des Erntegutes wird nicht ausgereinigt und über den Häcksler oder Spreuverteiler auf der Stoppel wieder verteilt. Durch eine flache Bodenbearbeitung kann man die Samen zum Keimen anregen, damit sie nicht später in der nachfolgenden Kultur stören und vorher beseitigt werden können.

Auch kleine Unkräuter, die sich unten im stehenden Bestand befinden, können so bekämpft werden, bevor sie durch das nun fehlende, stehende Getreide wieder genug Licht zum Wachsen bekommen.

 

Ein sehr wichtiger Punkt ist auch, die über die Vegetation entstandene Kapilarität zu brechen. Wasser ist in unserer Region ein knappes Gut. Schon nach der Ernte beginnt der Acker wieder seine Vorräte für die nächste Saison aufzufüllen. Deshalb ist es wichtig, so wenig wie möglich davon zu verlieren. Jede Bodenbearbeitung führt zu einer Verdunstung von Wasser. Lässt man die Stoppel aber frei liegen, führt das ebenfalls dazu. Eine flache Bearbeitung unterbricht die Kapilarität und stoppt diesen Prozess.

 

Wie im Video unten zu sehen, wird bei uns für diese Arbeit eine sechs Meter breite Scheibenegge eingesetzt. Unser Praktikant scheibt die Wintergerstenstoppel. Im nächsten Jahr wird es im Mai hoffentlich gelb blühen!