
Die Frühjahrsaussaat ist vorerst beendet. Sommergerste, Erbsen, Zuckerrüben und die Blühflächen sind bereits aufgelaufen. Die Kartoffeln sind gelegt.
Es ist Zeit für den Pflanzenschutz im Frühjahr.
In den letzten Tagen hat das Getreide seine Halmstabilisierung erhalten. Dies ist wichtig um die Pflanzen wiederstandsfähig gegen Unwetter zu machen, die in den vergangenen Jahren merklich extremer geworden sind. Wie im unteren Video gezeigt, gelingt dies jedoch nicht immer. Letztes Jahr war der Durum zu 90% im Lager. Das erschwert die Ernte und mindert die Qualität deutlich.Die vergangene Saison konnte fast nur Futter geerntet werden.
Bei einer Flurbesichtigung ist aufgefallen, dass sich der Gelbrost bereits im Bestand etabliert hat. So musste die Halmfestigung mit einer Fungizidbehandlung kombiniert werden. Hier nimmt man Azolwirkstoffe, die auch bei Hautpilz benutzt werden. Gelbrost tritt normalerweise nur nach milden Wintern auf, da die Dauersporen nicht kaputt frieren. Deshalb ist er eher überraschend gekommen. War der Winter doch sehr frostreich und lang. Mit einer weiten Fruchtfolge gelingt es nicht den Pilz zu bekämpfen. Als Wirtspflanzen dienen fast alle Süßgräser und die Verbreitung erfolgt über den Wind. Der Behandelte Durum steht nach Erbsen und Zuckerrüben und soll später als hochwertiges Gries für Riesaer Nudeln verarbeitet werden.

Beim Pflanzenschutz wird auch der N- Sensor verwendet. Dieser kann dünne, lückige Bestände von Dicken unterscheiden und danach die Ausbringmenge variieren. Das erlaubt eine optimale Verteilung der Mittel. Der Sensor ist seit mitlerweile drei Jahren im Einsatz und es lässt sich feststellen, dass man bis zu 15 % weniger Pflanzenschutzmittel braucht.
Traditionell werden solche Arbeiten in den Abend und Nachtstunden erledigt, da zu dieser Zeit keine Verdunstung und starker Wind herscht, der zu Abdrift führt. Für einen verantwortungsbewussten Umgang ist dies essentiell.